Produktion von Live zu Hybriden Events

Ky: Mein Job ist sehr unterschiedlich, es kann klassisches Stage Management sein, Produktionsleitung, Inspizienz, das Choaching von Speakern oder eine Kombination davon, je nach Projekt. Und das ist immer noch so.

Zum Beispiel war ich bei einer Live-Veranstaltung eine Art Stage Management – ich hatte Besprechungen mit den Produktionsteams, Lichtdesignern, Chefdesigners, dem Kostümbild, vielleicht eine:r Maskenbildner:in. Und ich spreche mit der technischen Supervision über die Bühne, das Videodesign und solche Dinge.

Ky: Spezialisten für Live-Events wie bR müssen ihre Fähigkeiten schnell an ein neues Spielfeld mit eigenen Regeln und bereits bestehenden Strukturen anpassen.

Aus Sicht eines Live-Events haben wir es mit dynamischen, neuen Technologien zu tun und bewegen uns in einem völlig neuen Terrain. Das ist herausfordernd und aufregend, alles zur gleichen Zeit. Ich persönlich bin gerade dabei, mein Vokabular für Live-Events auf den Filmbereich zu adaptieren und entdecke Parallelen und Unterschiede in unserem Definitionen. Positiv ist, dass eine klare und konstante Kommunikation solche Grauzonen immer schnell aufklärt, egal in welchem Team ich bin oder welche Art von Event ich betreue.

Zum Beispiel: Ich lerne in einem Greenscreen-Studio, dass meine Beleuchtungsabteilung nicht viel Produktionszeit benötigt, aber unsere Video-/AR-/VR-Abteilung ist eine extrem kritische Position im Team.

Ich leite immer noch den gesamten Produktionsprozess. Aber man hat im Wesentlichen zwei Orte. Man hat ein Mixed-Reality-Studio, in dem man den Inhalt produziert und filmt, und dann hat man den Ort, an dem alles gehostet wird, auf digitalen Plattformen.

Ky: Ich finde es privat amüsant, Parallelen zwischen hybriden Events und klassischen Produktionen zu finden. Zum Beispiel ist der Entwicklungsprozess unseres Providers einem Location-Scouting sehr ähnlich – natürlich etwas, das früh im Prozess gemacht werden muss. Aber die Entscheidungen, die dann getroffen werden, haben auch einen großen Einfluss auf unsere User Journey, genauso wie eine beeindruckende Live-Location Eindruck bei den Gästen hinterlässt. In beiden Fällen muss unsere Vision früh klar sein und konstant bleiben, um eine passende Plattform zu finden und die Programmierung dieser Plattform anzupassen.

Und obwohl wir jetzt nette Features hinzufügen können, muss es immer Priorität haben, dass eine digitale Plattform unseren Gästen eine klare und unterstützende User Journey bietet.

Ky: Erstaunlich ist für mich die Erkenntnis, dass es in einer digitalen Welt keine natürlichen Regeln mehr gibt! Unserer Kreativität sind buchstäblich keine Grenzen gesetzt. Wir müssen keine Rücksicht auf physikalische Grenzen wie Physik, Schwerkraft, Transportzeiten von Motoren, Aufzüge und Windverhältnisse nehmen. Und trotzdem ertappe ich mich manchmal dabei, wie ich den digitalen Boden daraufhin überprüfe, ob er sauber ist und keine Fußabdrücke aufweist. Und ich muss zugeben, dass in meine Werkzeugkiste eine Rolle grünes Gaffer-Tape neu hinzugekommen ist.

Ky: Bei einem Live-Event hat man das ganze Bild vor Augen. Die Bühne, die ganzen Lichteffekte, usw.. In einem Mixed Reality-Studio als Location vor Ort hat man nun Kameras, mit denen man sich wirklich nur auf eine Sache konzentrieren kann. Das schafft neue Möglichkeiten, aber auch die neue Verantwortung, immer die Sicht des Benutzers durch die Kameralinse zu berücksichtigen. Ich denke, es liegt in unserer Verantwortung als kreatives Produktionsteam, daran zu denken, dass unsere Gäste uns in einer 2D-Umgebung genau beobachten. Außerdem sind sie manchmal viel näher dran, als wir es gewohnt sind, so dass die Aufmerksamkeit für Details wichtig wird. Der Einsatz der Kameras, in Bezug darauf, wohin die Kameras gerichtet sind, hält die Geschichte fesselnd.

Ky: Neu. Ungewohnt. Aufregend. Jeder Tag ist ein Schultag. Auch die Teamstrukturen haben sich verändert. Ich verlasse mich mehr auf unsere technischen Expert:innen, um sicherzustellen, dass alle technischen Akteur:innen zusammenarbeiten können und dass jede:r hört und sieht, was man sehen muss, um den eigenen Teil der Arbeit zu erledigen.

Es ist eine Menge Learning by Doing und ein bisschen wie in den Pool geworfen zu werden. Aber ich habe einen kleinen TV-Hintergrund aus meiner Highschool-Zeit, daher ist es aufregend, nach all dieser Zeit wieder dorthin zurückzukehren.